Haasows Namensherkunft
Der kleine Ort, eigentlich eine Gehöftansiedlung, ist schon 1283 im Ortsnamenbuch der Niederlausitz unter dem Namen “Hasowe Schiekel” erwähnt worden. Abgeleitet ist dieser niedersorbische Ortsname vermutlich vom Wort “Hasenheide”.
Vielleicht auch die Hasenaue, wobei direkt an das mittelhochdeutsche “Hase” das Grundwort -au trat: abgeschwächt Hase und ins Niedersorbische als Hazow übernommen.
Haasower Frauen bei der Kartoffelernte, 1932
Hof in Haasow, um 1960
Flurkarte von 1862 in einer Neuzeichnung von 1975
Haasower Backofen
Haasower Familien, 1938
Wendische Hochzeit in Haasow, um 1911
Haasower Schulklasse um 1924
Kameraden der Haasower Feuerwehr, 1960
Haasower Fußballjugendmannschaft, 1950
Maifeier am Gasthaus Lehmann, Anfang der 60er Jahre
Urkundliche Ersterwähnung
Haasow wurde wahrscheinlich während der deutschen Ostkolonisation von deutschen Einwanderern angelegt. Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes erfolgte 1536 in einem Lehnsbrief für Sigismund von Zabeltitz als das “Dorff Haso”. Für die damaligen 23 Gehöfte werden drei Besitzer gleichzeitig ausgewiesen. Dies waren Familien Zabeltitz, Pannwitz und Pückler. Die Besitzverhältnisse wechselten in den anschließenden Jahrzehnten durch Vererbung oder Verkäufe, aber vor allem durch Eroberungen und Kriege, die die gesamte Lausitz in ihrer Entwicklung beeinflussten.
Entwicklung der Lausitz im letzten Jahrhundert
Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde die Niederlausitz schließlich Preußen zugesprochen, eingegliedert in der Provinz Brandenburg im Regierungsbezirk Frankfurt/Oder. Sie umfasste in der preußischen Zeit die Kreise Calau, Cottbus, Guben, Lübben, Luckau und Sorau (heute Polen). Durch die Schaffung der Oder-Neiße-Grenze als Resultat des 2. Weltkrieges gelangte der östliche Teil der Niederlausitz an Polen; der Großteil der dortigen Bevölkerung siedelte nach Deutschland um.
In den 70er Jahren wurde Haasow in das Tagebaukonzept integriert. Der Abriss des Ortes stand bevor. Die Bewohner verließen ihre Heimat, so dass die Bevölkerzahl bis 1990 auf unter 200 zurückging. 1991 fiel die Entscheidung, dass Haasow nicht abgebaggert wird. Seitdem ist eine deutliche Vorwärtsentwicklung eingetreten. Mit dem Ausbau der Infrastruktur entschieden sich seitdem vor allem junge Familien mehr und mehr für Haasow als Wohnstandort.
Die ausführliche Geschichte ist unter dem Titel
“Chronik eines Dorfes in der Niederlausitz - Haasow, ein Dorf mit Geschichte und Geschichten” im Dezember 2015 in limitierter Auflage erschienen.